
Wappen der Stadt Penig
Penig ist eine sächsiche Kleinstadt in der Nähe von Chemnitz. Penig hat über 9000 Einwohner. Zum Namen der Stadt gibt es viele Legenden.
Inhaltsverzeichnis
Lage und Verkehrsanbindung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Penig liegt an der Zwickauer Mulde. Die Bundesstrassen 95 und 175 führen unmittelbar an Penig vorbei wie in Zukunft auch die Autobahn A72 von Chemnitz nach Leipzig.
Früher lag Penig an der Muldentalbahn und war Endpunkt der Bahnlinie Penig-Narsdorf.
Die Stadt besteht aus den Ortsteilen
Penig | Altpenig | Dittmannsdorf | Arnsdorf | Thierbach |
Zinnberg | Tauscha | Chursdorf | Langenleuba-Oberhain | Wernsdorf |
Niedersteinbach | Markersdorf | Obergräfenhain | Amerika |
Ein Drittel der Peniger wohnte 1984 in der AWG.
Stadtwappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Auf silbernen Feld befindet sich eine rote Rose mit fünf grünen Kelchblättern und einer goldenen Mitte. Es geht auf das Wappen der Burggrafen von Altenburg zurück.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Archäologische Ausgrabungen belegen, daß das Gebiet bereits vor etwa 7000 Jahren besiedelt war. Die Ersterwähnung Penigs als Stadt erfolgte 1313. Das Datum 1227, auf das sich die Jahresfeiern beziehen, ist fiktiv.
Eine der Salzstraßen oder auch Böhmischen Steige führte jahrhundertelang durch Penig.
Zur ausführlichen Chronologie
Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bürgermeister der Stadt Penig ist seit 1993 Thomas Eulenberger.
Bei den letzten Wahlen erreichte die CDU wieder die Mehrheit.
Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Heimat und Geschichtsverein Penig und Umgebung e.V. Vorsitzender ist Kurt Schulz. Einer der Vorgänger des Vereins war der 1929 gegründete Geschichtsverein der Peniger Pflege, der auch die Beilagen Geschichtsblätter zum Tageblatt für Penig und Lunzenau herausgab.
- Förderverein Köbe e.V. Seit 1993 gibt es den Köbeverein. Sein Ziel ist der Erhalt des Naturparks Köbe. Er ist der Organisator des Köbefest. Der derzeitige Vorsitzende ist Matthias Elst, der aber aus gesundheitlichen Gründen im November zurücktreten will.
- Akkordeonorchester Penig e.V. Das Akkordeonorchester wurde 1949 als Werksorchester der Papierfabrik gegründet.
- Der Turn und Sportverein Penig ist aus der BSG Motor Penig hervorgegangen.
- Die SG Rotation Penig ist die Nachfolgerin der BSG Rotation Penig.
- Neun Ortswehren, etwa 400 Mitglieder, 15 Fahrzeuge und 10 Gerätehäuser bilden die Gemeindefeuerwehr Penig.
Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Gegen Ende Mai gibt es das Köbefest.
Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Rathaus
- Kirche "Sankt Aegidien"
- Kirche "Unserer Lieben Frauen Auf Dem Berge"
- Kellerberge
- Weiße Spitze
- Naturpark Köbe
- Peniger Heimatberg
Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Technocell Decor GmbH&Co. KG ein Betrieb mit jahrhundertelanger Tradition
- Siemens (Flender)
- Peniger Spezialitäten-Brauerei
- Muldenthaler Emaillierwerk GmbH
- Reisewitz Beschichtungen
- PVP Papierverarbeitung Penig OT Wernsdorf
Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Erich Kästner Grundschule
- Freies Gymnasium Penig
- Friedrich-Eduard-Bilz-Mittelschule
- Grundschule Langenleuba-Oberhain
Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Daniel Suttinger, geboren am 2. Dezember 1640 in Penig und gestorben um 1690 in Dresden. Daniel war Hauptmann der Sächsischen Feldartillerie und Kaiserlicher Majestäts- Hauptmann und Ingenieur, Festungsbaumeister und Verteidiger von Wien bei der zweiten Türkenbelagerung vom 14. Juni 1682 bis zur Entsatzschlacht am 12. September 1683.
- Johann Gottlieb Görner wurde 1697 als Sohn des Peniger Organisten Johann Valentin Görner geboren und starb am 15. Februar 1778. 1712 bestand er die Aufnahmeprüfung an der Thomasschule in Leipzig. 1713 studierte er an der Uni Leipzig und promovierte 1716. Er arbeitete als Organist an der Paulinerkirche in Leipzig. 1721 wurde er Organist an der Nikolaikirche. Zeitweise war er auch Thomaskantor und geriet dabei in Wiederspruch zu Johann Sebastian Bach.
- Karl Dienemann, geboren 1749 in Lößnitz, gestorben am 12. September 1825 in Penig. Karl Dienemann studierte in Leipzig Jura und arbeitete ab 1776 als Jurist in Penig. 1780 wurde er Inspektor der General- Accise (eine Art Zoll). 1791 und 1792 wird er als stellvertretender Stadtschreiber genannt. 1800 gründet er mit seinem Sohn Ferdinand Dienemann den Verlag "Ferdinant Dienemann und Comp", der unter Leitung seines Sohnes steht.
- Ferdinand Traugott Flinsch, geboren am 19. August 1792 in Blankenburg, gestorben am 11. November 1849 Seine Eltern waren Besitzer einer Papiermühle. Flinsch absolvierte eine kaufmännische Lehre in Hof, Schleiz und Leipzig. 1819 eröffnete er mit seinen Brüdern ein Papiergeschäft in Leipzig. 1829 eröffneten sie eine weitere Filiale in Frankfurt/Main. 1834 übernahm er die Papiermühle in Penig von Gustav Käferstein und wandelte sie in eine Fabrik um.
- Ernst August Magnus Meischner, geboren am 31. März 1821 in Hartenstein, gestorben am 26. August 1892 in Penig. Im Juli 1852 schloss er seine Promotion zum Dr. jur. ab. Meischner war Rechtsanwalt in Penig. Ab Ende der 1870er war er zusätzlich als Notar tätig. Meischner war Stadtverordnetenvorsteher von Penig. Er setzte sich stark für den Anschluss der Stadt Penig an das sächsische Eisenbahnnetz, insbesondere den Bau der Eisenbahnstrecken Penig-Narsdorf (Bau 1873), Glauchau-Penig (Bau 1875) und Penig-Rochlitz (Bau 1876) ein. Nach der Mandatsniederlegung des Abgeordneten Eduard Schreiber wurde Meischner 1871 in einer Nachwahl im 8. städtischen Wahlbezirk in die II. Kammer des Sächsischen Landtags gewählt. Dieser gehörte er bis 1881 an. 1844 gründete er mit den ersten Turnverein in Penig. Er nahm 1849 an den Kämpfen in Dresden teil. Er war Gründer der Turnerfeuerwehr und später der Freiwilligen Feuerwehr. Meischner wurde 1875 zum Ehrenbürger Penigs ernannt. Ausserdem trägt eine Straße seinen Namen.
- Adolph Oeser, geboren am 19. Juni 1825 in Weida, gestorben am 11. Februar 1899.Adolph Oeser wuchs als Sohn eines Rittergutsbesitzers in Liebsdorf bei Weida (Thüringen) auf und lernte Schmied. Nach seiner Lehre ging er auf Wanderschaft. 1844 leistete er seinen Wehrdienst und kam 1847 nach Penig zu seinen Bruder Robert, der hier Postmeister war. Er heiratete 1852 Anna Wagner und eröffnete im Haus Markt 304, das 1997 abgerissene Haus Nummer 8, eine Zeugschmiede. Wechselte später auf die Muldeninsel, Ecke Badergasse und erweiterte seinen Betrieb in der Stadtmühle (Abriss 2006) und ehemaliges Grundstück Ahne (Abriss 2008). Eine weitere Erweiterung erfolgte an der Lunzenauerstraße 30/32 (Abriss 2009), die sogenannte "Alte Fabrik".Dieses Grundstück war mit dem Grundstück Muldeninsel durch eine Hängebrücke verbunden. Ein Sockel dieser Brücke ist auf der Muldeninsel noch vorhanden. Das war der Grundstein zur späteren Maschinenfabrik.
- Christian Wilhelm Hofmann, geboren am 28. Juli 1845 in Geithain und gestorben am 25. Oktober 1870 in Chelles in Frankreich. Er war Fabrikarbeiter bei Oesers in Penig. Wilhelm Hofmann hatte im Deutsch-Französischen Krieg bei der Schlacht von St. Privat die Fahne seines Batallions beim Angriff getragen, obwohl bereits sechs Fahnenträger gefallen waren. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz und der goldenen "Sankt Heinrichs Medaille" ausgezeichnet. Er hinterlies eine Frau und eine Tochter.
- Gustav Albin Schwind, geboren am 22. November 1876 in Beutha, gestorben am 11. März 1963 in Penig. Albin Schwind war Schulleiter an verschiedenen Schulen in Penig, so der Volksschule, der Berufsschule Dittmannsdorf und nach dem Krieg der Grundschule. Er innitiierte mehrere Vereine in Penig wie dem Sportverein, dem Erzgebirgszweigverein und dem Geschichtsverein und übernahm den Vorsitz dieser Vereine. Nach der Machtergreifung der Nazis musste er den Vorsitz im Erzgebirgsverein und im Geschichtsverein abgeben, arbeitete aber weiter mit. Nach dem Krieg übernahm er mit 71 Jahren die Leitung der Grundschule. 1953 wurde das Heimatmuseum, auf das er jahrelang hingearbeitet hatte, von ihm eingeweiht. Die Schliessung des Museums erlebte er nicht mehr.
- Siegfried Rulc, geboren am 25. Februar 1929 wurde am 12. Oktober 1945 von der sowjetischen Besatzungsmacht unter Werwolfverdacht festgenommen und in Mühlberg, Anshero-Sudshensk und Stalinsk eingesperrt. Über seine Erlebniss berichtet er in den Buch "Unter Werwolf Verdacht, Eine unvollständige Chronik unserer Jahre 1945 bis 1950". Nach seiner Rückkehr erlernte er in Penig den Beruf des Brauers und Mälzers. Ab 1953 arbeitete er in verschiedenen Brauereien in Berlin. Von 1958 bis 1963 studierte er an der Humboldtuniversität Gärungstechnologie. Siegfried Rulc lebt heute in Berlin.
Folklore[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Natürlich gibt es auch in Penig zahlreiche Sagen, zum Beispiel die vom großen Topf oder die Sage vom Liebchenstein. Viele Legenden gibt es zum Namen und zu geheimnissvollen Orten, so zum Beispiel der Kapelle Zur elenden Maria in Chursdorf.
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Autorenkollektiv "Penig Überblick über die Geschichliche Entwicklung" 1977
- Jürg Fietz und Dieter Richter "Penig Geschichte einer Stadt 1945-1993 Band II" Heimatverlag M. Lehmann & Partner GbR 1. Auflage 1993
- Stadtverwaltung Penig und Heimat-und Geschichtsverein Penig und Umgebung e.V "775-Jahre Penig 14.-23.Juni 2002 Festschrift" . Miriquidi-Verlag 2002 ISBN 3-9806774-9-4
- Klaus Oehmig-Margret Neumann-Annett Tomoscheit "Penig von A bis Z Ein Stadtlexikon" Stadtverwaltung Penig 2002 ISBN 3-9808333-2-1
- Siegfried Petz "Zehn Zentimeter Himmel im Quadrat" ISBN 3870678348
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Webseite der Stadt Penig
Penig in der deutschen Wikipedia
Liste Peniger Kulturdenkmale in der deutschen Wikipedia
Penig in der Topographia Superioris Saxoniae
Daniel Suttinger in der Allgemeinen Deutschen Biographie von 1894
Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- siehe Wikipedia Meischner
- siehe Literatur
- siehe Weblinks
- "Penig Info-Broschüre mit Stadtplan der Wegweiser durch Geschäfte und Gastronomie" Texte von Dieter Richter Fotos von Fotofachgeschäft Dietrich Löbel in Zusammearbeit mit der Stadt Penig
- "Über Amerika ins Tal der Burgen Das Tal der Zwickauer Mulde um Penig" Jana Kaulisch und Dieter Richter Bildverlag Thomas Böttger
- Stadtverwaltung Penig "775-Jahre Penig, 14.-23.Juni 2002,Festschrift" Miriquidi-Verlag 2002 ISBN 3-9806774-9-4
- Landratsamt Rochlitz "Rochlitzer Land, Wissenswertes aus Vergangenheit und Gegenwart" Geiger-Verlag, Horb am Neckar 1. Auflage 1993